Die NGOisierung von Bildung
Mit dem Begriff der NGOisierung von Bildung beschreibe ich in meinem 2011 an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz abgeschlossenen Promotionsprojekt anhand von vier empirischen Fallstudien aus dem westafrikanischen Land Benin den normativen Einfluss internationaler, nicht-staatlicher Akteure in einem zentralen öffentlichen Sektor: dem Bildungswesen. Ich begreife die NGOisierung des Bildungswesens sowohl als Folge als auch als Mittel der sich seit den 1980er-Jahren zeitlich und räumlich verdichtenden Prozesse der Globalisierung von öffentlichen Diensten.
Basierend auf einer zehnmonatigen Feldforschung an mehreren Orten Benins analysiere ich die lokale Mikropolitik »NGOisierter« Bildungsprojekte in den Bereichen pädagogische Reformen und Lehrer*innenfortbildungen, Schulmanagement, Sozialraumverankerung von Schulen, Elternarbeit und Schulkantinenbetreibung.
Dabei sehe ich die von mir analysierten Projekte als Räume, in denen Staatlichkeit von lokalen, internationalen, staatlichen und nicht-staatlichen Akteur*innen immer wieder neu verhandelt und (re-)produziert wird. Diese Sichtweise wurde maßgeblich durch meine Einbindung in das Forschungsprojekt »States at Work. Public Services and Civil Servants in West Africa: Education and Justice in Benin, Ghana, Mali and Niger« inspiriert.
Kategorie / Bildung, Organisationen & Bürokratien
Arbeitgeber / Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Finanziert von / Volkswagenstiftung
Zeitraum / 2006–2011
Ort / Benin
Fotos / Sarah Fichtner
Veröffentlichungen
/ Sarah Fichtner (2012): The NGOisation of Education. Case Studies from Benin. Köppe: Köln.
/ Rezension von Kathryn Anderson-Levitt (2015) in: Anthropology & Education Quartely 46 (2), S. 201–203.
Weitere Projekte
© 2022 Sarah Fichtner. All rights reserved. Impressum & Datenschutz
Lektorat / Copy Editing — Karen Matzke